Wettbewerb Hebelschulhaus, Riehen
Basel, CH, 2023
Status: WB

Planung: ARGE Alma Maki Architektur mit werk.Architekten; Antje Gamert Architektur und Landschaft; Waldhauser & Herrmann AG; Pirmin Jung AG

Mitarbeit: Friederike Kluge, Meik Rehrmann, Sylvio Hoffmann, Barbara Andres Janssen, Antje Gamert, Marco Waldhauser,

Visualisierungen: OS Images

 

Mit der Erweiterung des Hebelschulhauses von einer 2-zügigen zu einer 4-zügigen Primarschule mit Tagesstruktur wird das Schulareal künftig von rund 500 Schülerinnen und Schülern ganztägig genutzt. Dafür muss das Schulareal grundlegend umgestaltet werden, um eine möglichst optimale und vielfältige Lernumgebung zu schaffen.

Das Projekt zielt darauf ab, die bestehenden Qualitäten des Ortes zu erhalten, die vorhandenen Strukturen in den Entwurf zu integrieren und daraus ein neues Ganzes zu schaffen. So werden sowohl die «Nielsen-Bohny-Pavillons“ als auch der erst 30 Jahre alte Holzbau von Rolf Brüderlin erhalten.

Das neue Gebäudeensemble der Hebelschule besteht aus drei miteinander verbundenen Gebäudeteilen: Dem unveränderten, denkmalgeschützten Altbau, dem Neubau mit vier Lernclustern sowie dem umgebauten Trakt A, der das Baudenkmal mit dem Neubau verbindet.

Die Ost-West-Ausrichtung des Neubaus ermöglicht eine optimale Belichtung der Klassenräume im Tagesverlauf auch bei zunehmender Hitze. Der Neubau entwickelt sich aus dem Bestand. Er orientiert sich mit seiner Zweigeschossigkeit an der Höhe des bestehenden Schulgebäudes und der umgebenden Bebauung. Durch die Staffelung der Fassade in mehrere Volumina gewährleistet er eine kindgerechte, kleinteilige Massstäblichkeit.

Die Setzung des Gebäudes nimmt die bestehende Topografie des Geländes auf, erhält den wertvollen Baumbestand und wird auf dem bereits mehrfach überbauten Standort der Provisorien geplant, um möglichst wenig natürlichen Boden zu beanspruchen. Durch seine Setzung teilt der Neubau den bestehenden Freiraum in zwei Aussenräume mit unterschiedlichem Charakter.

Zum einen die zum Quartier hin orientierte Freifläche der Hebelmatte mit dem bestehenden Spielplatz und der Begrünung in der nordwestlichen Ecke des Grundstücks. An diesem öffentlichen Ort befindet sich auch der Mehrzweckbereich sowie ein gedeckter Aussenraum, der auch von der Quartierbevölkerung genutzt und gemietet werden kann.

Zum anderen der Lerngarten, der sich zwischen Neubau und Trakt B aufspannt und sich nach Süden zur bestehenden Aula und zum Haupteingang der Hebelschule öffnet. Er ermöglicht unterschiedliche Lernsituationen im Freien und wird von den angrenzenden Klassenräumen aus genutzt. Die Neu- und Bestandsgebäude legen sich um diese Lernlandschaft. Die Anordnung gewährleistet, dass alle Räume des Schulgebäudes miteinander verbunden sind und über einen zusammenhängenden Innenraum erschlossen werden können. Es entstehen vielfältige Blickbeziehungen zwischen dem Neubau und den bestehenden Gebäuden.

Der Neubau selbst basiert auf streng gerasterten Clustereinheiten, die ihre Vielfalt in der sich wiederholenden Figur durch mehrere Versätze entwickeln. Lichthöfe gliedern das Innere, machen den sich aufweitenden Flur nutzbar und ermöglichen eine natürliche Belüftung der innenliegenden Räume.

Auch hier sorgen Laubengänge für eine zusätzliche Verschattung im Sommer. Zusammen mit den angegliederten Fluchttreppen ermöglichen sie die Nutzung des Flures als möblierte Lernlandschaft, das Lernen im Freien und gewährleisten gleichzeitig den direkten Zugang von allen Klassenräumen über die Aussentreppen in die Lernlandschaft.

 

 

 

 

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