Neubau Schöpflin Schule, Lörrach
Lörrach, D, 2020-
Status: im Bau

Planung Alma Maki
Mitarbeit: Friederike Kluge, Meik Rehrmann, Hannah von Knobelsdorff (Projektleitung), Felix Bächli, Lukas Jahn, Valerio Dorn

Fotos: alma maki

Das geplante Bildungshaus wird Lern- und Lebensraum für 100 Grundschülerinnen und Grundschüler und ca. 10 Pädagog*innen. Grundlage für die Schulbildung bildet die Überzeugung, dass es neue Wege des Lernens braucht, damit Kinder und Jugendliche gemäß ihrer Individualität in ihren Begabungen gefordert werden und Erfahrungen von Gemeinsinn, gesellschaftlichem Zusammenhalt und Beteiligung erfahren können. Traditionelle Annahmen über das Lernen als reine Vermittlung von Wissen im 21. Jahrhundert werden damit in Frage gestellt. Die Schüler erhalten vielfältige Möglichkeiten der Gestaltung ihrer Lernräume und ihres Sozialraumes. Das Lernen soll ein Experimentierfeld bilden, in dem auch die Natur, Kultur und Kunst eine große Rolle spielt. 

Für diese neue Art des Lernens werden nicht nur Gebäude, sondern eine vernetzte Landschaft und viele Partner benötigt, die mit der Schule interagieren und kooperieren. Die Grundschule besteht aus drei eingeschossigen Gebäuden, die sich inhaltlich in ein Lernhaus, ein Mehrzweckhaus und ein Haus für die Administration aufgliedern. Trotz der räumlichen Trennung, ist ein reger Austausch zwischen den Häusern und angebotenen Räumlichkeiten mit dem Ziel räumlicher und pädagogischer Interaktion, flexibler Übergänge und altersübergreifender Gemeinschaft beabsichtigt. 

Während im Lernhaus exklusive Lern- und Schutzräume zur Verfügung stehen, sind die Räume im Mehrzweckhaus für Begegnungen und ein Miteinander vielseitig nutz- und einsetzbar. Das Mehrzweckhaus birgt zudem einen großen Saal, der als Speiseraum, Versammlungs- und Aufenthaltsort für größere Schülergruppen sowie als interner und externer Veranstaltungsort verwendet werden kann. 

Im Haus der Administration befinden sich die Räume für Lehrer, Lehrerinnen und Schulverwaltung. 

Alle drei Häuser werden auf Grundlage eines 6-Eck-Rasters von einer Vielseitigkeit bestimmt, wodurch die angebotenen Räumlichkeiten für verschiedene Lernarrangements leicht miteinander in Verbindung treten können. Neben den Räumen mit zugewiesener Bestimmung ergeben sich diverse Zwischenbereiche als räumliche Erweiterungen, Kommunikations- oder Rückzugsorte. Dazu zählen die innenliegenden Korridore aber auch der außenliegende Umlauf mit Einbuchtungen, die einen überdachten Aufenthalt im Freien möglich machen. 

Das Grundmaterial der Gebäude ist Holz. Der Aufbau von Böden, Decken und Wänden erfolgt geschichtet, so dass sie im Falle eines Rückbaus wieder in alle Einzelelemente zu trennen sind. Die Wandoberflächen aus Holztafeln werden roh belassen. Sie sollen von den Schülerinnen und Schülern genutzt, gestaltet und bearbeitet werden. Auf dem Gelände der Schule sind keine Versiegelungen vorgesehen. Vielmehr wird es jeweils sickerfähige befestigte und grüne Flächen geben. Alle Bereiche sollen den Schülerinnen und Schülern als Lern-, Aufenthalts-, Kreativ- und Spielorte uneingeschränkt zugänglich sein. Dazu gehören gleichfalls Sickermulden, die die Dachentwässerung sichtbar abführen und das Gelände bei Regen um flache Wasserläufe bereichern.

 
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